, Merz Andreas

Pilzsaison im Meggerwald

Der Meggerwald mit seinen vielfältigen Wäldern beheimatet auch eine Vielzahl an Pilzen.

Wenn es im Spätsommer kühler und feuchter wird, beginnt auch im Meggerwald die Pilzsaison. Die topografische Vielfalt zwischen Küssnacht und Luzern begünstigt auch viele verschiedene Waldtypen. Je nach Waldtyp und forstlicher Ausrichtung dominieren unterschiedliche Baumarten. So findet man auf kleinstem Raum Fichtenforste, trockene Rippen, Mischwälder oder auch feuchte Schluchtenwälder. In Abhängigkeit von den Baumarten ändert sich auch die Zusammensetzung der Pilzgemeinschaft. Dies als Folge des symbiotischen Zusammenlebens von Bäumen und Pilzen - Mykorrhizen genannt. Geübte Pilzsuchende wissen, an welchen Standorten Maronenpilz, Eierschwämme, Totentrompeten oder Schopftintling zu finden sind.

Achtung Gefahr

Frische Pilze aus dem Wald sind für Feinschmecker eine wahre Gaumenfreude. Bekannt ist aber auch, dass mit dem falschen Pilz im Korb rasch die eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt werden kann. Insofern ist Pilzesammeln was für Kenner*innen. Oder für solche, die das werden wollen und bereit sind viel Zeit zu investieren, um von Kollegen, Freundinnen, Kursen oder Büchern zu lernen. Ist man unsicher, welche Art man gesammelt hat, empfiehlt sich ein Besuch bei der Pilzkontrolle.

Schontage im Kanton Luzern

Im Kanton Luzern gelten für das Sammeln von Pilzen weiterhin Schontage (die ersten sieben Tage pro Monat). Der Kanton Schwyz kennt seit 2010 keine Schontage mehr. In beiden Kantonen dürfen pro Person maximal zwei Kilogramm Pilze pro Tage gesammelt werden. Bei Morcheln und Eierschwämmen gelten tiefere Gewichtslimiten - maximal 1 kg Morcheln im Kanton Schwyz und maximal 1/2 kg Morcheln und Eierschwämme im Kanton Luzern.

Tipps für eine nachhaltige Pilzsuche

Für eine nachhaltige Pilzsuche gibt es paar Tipps, welche über die ortsüblichen Gesetze hinausgehen:

  • Nur so viele Pilze sammeln, wie gegessen/verarbeitet werden können.
  • Alte, junge und unbekannte Pilze schonen und unbeschadet stehen lassen, damit sich deren Sporen verteilen können.
  • Pilze bodennah abschneiden oder vorsichtig herausdrehen und das Loch mit Erde schliessen, damit die Pilzfäden im Boden nicht austrocknen.
  • In Schutzgebieten ist das Sammeln von Pilzen tabu, auch wenn er noch so schön ist.
  • Einen zusätzlichen Sack mitnehmen, um entdeckte Abfälle gleich mit nach Hause nehmen zu können.
  • Selber keinen Abfall hinterlassen.
  • Mögliche Rückzugsgebiete von Wildtieren respektieren: Dickichte meiden und Tiere nicht aufscheuchen oder verfolgen.
  • Auch die Anreise kann nachhaltig erfolgen - zu Fuss, mit dem Velo oder dem öv ist man auch rasch im Meggerwald.
  • Wer invasive Neophyten gut erkennt, Standorte kartieren oder der Umweltberatung Luzern melden.

Geschützte Pilze

Es gibt in der Schweiz auch geschützte Pilzarten. Aufgrund von immer selten werdenden Lebensräumen und veränderter Bedingungen gelten heute bereits rund ein Drittel der Grosspilze als bedroht. Es gibt gar eine Rote Liste der gefährdeten Grosspilze. Weitere spannende Informationen dazu sind im Artikel der Umweltberatung Luzern zu finden.

 

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